Im Tempel galt die Regel: den besten Tee für Buddha; den zweitbesten für
Gäste; den dritten für die Mönche. Ein berühmter Maler besuchte einst
ein Kloster. Er sah viele Kalligraphien und Bilder in den Klostergängen und ging, sie
zu betrachten. Als der Abt den sehr lässig und einfach gekleideten Gast sah, sagte er
nur kurz:
"Platz nehmen, Tee!"
Nach kurzem Wortwechsel erfuhr aber der Abt, daß dieser lässig gekleidete
Besucher sein Landsmann war, und so sagte er etwas freundlicher
"Bitte, nehmen Sie Platz!, Ehren-Tee !".
Schließlich erfuhr er noch, daß dieser Landsmann ein weithin bekannter
Künstler sei. Höflich und mit einem gewinnenden Lächeln sagte nun der
Abt:
"Ehrenplatz !" und "Duftender Tee!".
Zum Abschied bat der Abt den Künstler um ein Andenken an diesen Besuch in seinem
Tempel. Der Künstler überlegte kurz, griff zum Pinsel und schrieb:
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"Setzen!" - "Tee !"
"Setzen, bitte !" - "Tee Kredenzen!"
"Ehrenplatz !" - "Duftender Tee !"
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Grundkenntnisse von edlem Tee
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Wenn ein Tee nur aus Blattknospen besteht, nennt man ihn Blattknospentee.
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Seine Merkmale sind: sehr zart und fein, mit viel weißem Flaum, und sehr empfindlich.
Ob nur die Knospe mit einem Blatt, oder mit einem bis zwei Blättern gepflückt
wird, bestimmt die Klassifizierung. Dafür gibt es sehr bildhafte Bezeichnungen:
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Silbernadel:
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nur eine einzige Blattknospe, die wie eine Nadelspitze aussieht; noch umhüllt von
Flaum, der silbrig schimmert.
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Fahne am Stiel:
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eine Blattknospe mit einem Blatt - wie ein Fähnchen an der Fahnenstange.
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Spatzenzunge:
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eine Blattknospe mit zwei Blättern (Schnabel und Zunge).
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Adlerkrallen:
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eine Blattknospe mit 3 Blättern.
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Wenn die Blattknospen sich weiter bis zu normaler Blattgröße entwickeln, und die
obersten 2-3 Blätter gepflückt werden , bezeichnet man die auf diese Weise
hergestellten Sorten mit dem Sammelbegriff Blättertee – wie Wulongtee.
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